Kurparksee soll Energiequelle werden

Grafenau. Die Stadt könnte vor einer innovativen und nachhaltigen Entwicklung Stehen: Bundestagsabgeordneter und Stadtrat Muhanad Al-Halak setzt sich für die Nachrüstung der Staustufe im Kurparksee mit einer modernen Wasserkraftanlage ein.
Laut seiner Pressemitteilung verspreche die Idee nicht nur eine effiziente Nutzung bestehender Ressourcen, sondern leiste auch einen entscheidenden Beitrag zur Versorgung kritischer Infrastrukturen (KRITIS) und zur krisensicheren Energiegewinnung.
Schritt in Richtung Versorgungssicherheit
Der Kurparksee, der 1976 künstlich aufgestaut wurde, bilde laut Al-Halak das Herzstück des Grafenauer Kurparks. Die vorhandene Staustufe, über die das Wasser vom oberen in den unteren See fließt, bietet nach Ansicht von Al-Halak ideale Bedingungen für eine Wasserkraftanlage.
„Warum das Wasser ungenutzt den Bach runterlaufen lassen?“, fragt er und betont: „Mit einer Wasserkraftanlage können wir nicht nur nachhaltigen Strom erzeugen, sondern uns auch unabhängiger von externen Stromquellen machen.“
Der gewonnene Strom könnte den Kulturpavillon, eine Veranstaltungsstätte der Stadt, das ganze Jahr über mit Energie versorgen.
Noch bedeutsamer ist für Al-Halak jedoch die Möglichkeit, den Pavillon bei einem großflächigen Stromausfall als Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. „Wichtige Einrichtungen wie das Seniorenheim könnten im Notfall ebenfalls mit Strom versorgt werden“, erklärt er. Unterstützung erhält Al-Halak von Christoph Pfeffer, Ingenieur und Experte für Wasserkraft aus Regen.
Pfeffer betont die historische und moderne Bedeutung der Wasserkraft: „Wasserkraft war seit jeher ein verlässlicher Energielieferant – unabhängig von Tageszeit und Witterung. Die Stadt Grafenau hat hier noch ungenutzte Potenziale, die ohne Beeinträchtigung bestehender Anlagen erschlossen werden können.“
Neben der lokalen Versorgungssicherheit sieht Al-Halak in der Wasserkraft auch eine Chance für die Stabilisierung von Strompreisen. „Im gesamten Stadtgebiet gibt es noch zahlreiche weitere Standorte, die sich für Wasserkraftanlagen anbieten würden und keine Auswirkungen auf bestehende Standorte hätten. Eine effiziente Nutzung der Ressourcen kann langfristig dazu beitragen, kostengünstigen Strom für unsere Bürgerinnen und Bürger bereitzustellen“, so der Abgeordnete. Er hält es für notwendig, bestehende Ressourcen zu aktivieren, um die Stadt unabhängiger und resilienter zu machen. Wichtig ist dabei natürlich auch, die Belange des Gewässer- und Umweltschutzes zu beachten. Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die eine naturverträgliche Nutzung ermöglichen.“
Experte sieht
vorhandenes Potenzial
Al-Halak plant, einen Antrag zur Prüfung der Realisierbarkeit dieser Idee im Stadtrat einzubringen. „Ob im Kurpark oder an anderen geeigneten Standorten – der Einsatz von Wasserkraft ist ein zukunftsweisendes Projekt für Grafenau“, sagt er.
Mit der Nachrüstung der Staustufe würde Grafenau einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung gehen und zugleich die Versorgung kritischer Infrastrukturen für den Notfall sicherstellen. Die Stadt könnte so nicht nur ihr natürliches Potenzial ausschöpfen, sondern auch ein Vorbild für andere Gemeinden werden.
−eb
PNP-Ausgabe 14.12.24