Klares Bekenntnis zu Pellets
Von Stefan Schmidbauer-PNP
Deggendorf. Einen Besuch des zentralen Heizgebäudes des Deggendorfer Schulzentrums nutzte der Bundestagsabgeordnete Muhanad Al-Halak, um die Werbetrommel für das Heizen mit Holz zu rühren. Zuletzt haben Diskussionen um das neue Gebäudeenergiegesetz, das ab 2024 strenge Regeln für Holzheizungen vorsieht, für Verunsicherung bei Häuslebauern und Sanierern gesorgt. Der Absatz von Pelletsheizungen sei zwischenzeitlich um 90 Prozent eingebrochen.
Er persönlich habe es nicht verstanden, dass Heizen mit Holz und speziell mit Pellets plötzlich schlecht sein sollte, sagt Al-Halak, weshalb er sich parteiübergreifend mit hiesigen Bundestagsabgeordneten sehr dafür eingesetzt habe, dass Pelletsheizungen weiter gefördert werden.
Von den Vorteilen einer modernen Pelletsheizanlage konnte sich Al-Halak am Freitag im Deggendorfer Schulzentrum überzeugen. Dort verrichtet seit Dezember 2021 eine hochmoderne Heizzentrale ihren Dienst, die künftig das gesamte Schulzentrum mit Wärme versorgen wird. Nachdem stellvertretender Landrat Roman Fischer in seiner Begrüßung betont hatte, welch großen Wert der Landkreis auf die Energiebewirtschaftung des Schulzentrums lege, stellte Martin Bürgler, Sachgebietsleiter Hochbau am Landratsamt, die beeindruckende Anlage genauer vor. Die Entscheidung für ein zentrales Heizgebäude für das gesamte Schulzentrum sei im Jahr 2015 gefallen. Welche Technologie zum Zuge kommen sollte, war am Anfang noch nicht ganz klar. Wärmepumpe, Hackschnitzel und Pellets standen zur Wahl. „Wir haben untersucht, was das Wirtschaftlichste und Machbarste sei“, so Bürgler, „die Pellets haben das Rennen gemacht.“ Als im Jahr 2021 die neue Anlage in Betrieb ging, hätte die alte Gasheizung in Rente geschickt werden können, wäre sie nicht passenderweise ohnehin irreparabel kaputtgegangen.
Rund 1,6 Megawatt liefere die Anlage, erklärte Bürgler, die Wirtschaftlichkeit und auch die Effizienz der Verbrennung seien top. Rund 600 Tonnen Pellets werden pro Jahr benötigt, dabei fielen gerademal sechs Mülltonnen Asche an. „Das ist so gut wie nichts“, zeigte sich stellvertretender Landrat Roman Fischer beeindruckt.
„600 Tonnen Pellets – das bedeutet im Vergleich eine Einsparung von 300000 Litern Heizöl“, gab Alexander Schrom, Geschäftsführer des Heizungsbauunternehmens Fröling, zu bedenken.
Gemeinsam mit Branchenvertretern und und zuständigen Mitarbeitern des Landratsamtes nahm Al-Halak dann das schmucke Heizgebäude genauer in Augenschein und sah sich nach der Begehung in seiner Einschätzung bestärkt, dass gerade in Bayern Holz als Energieträger erhalten werden muss. Symbolisch drückte der Abgeordnete zum Ende des Besuches des Startknopf am Gebläse eines Pellets-Lkws, um eine ganze Lastzugladung der kleinen Presslinge in einen der drei großen Speicherbehälter der Heizungszentrale zu pumpen. Zwar sei aufgrund der Witterung und der Schulferien der Wärmebedarf am Schulzentrum gerade überschaubar, aber der nächste Winter komme sicher, auch wenn die heutzutage auch nicht mehr wirklich kalkulierbar wären.