Große Zukunft für die Wasserkraft
Grafenau. „Endlich! Auf dieses Zeichen haben wir lange gewartet“ sagt Fritz Schweiger, 1. Vorsitzender der
Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e. V. im Grafenauer Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten
Muhanad Al-Halak. Dorthin waren er und seine Kollegen, Klaus Schuster, Aufsichtsratsvorsitzender
Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke eG (LVBW eG) und Dr. Josef Rampl, Leiter der Geschäftsstelle
Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e. V. sowie Geschäftsführer Bayerischer Müllerbund e.V. und
Bayerischer Handelsmühlen-Verband e.V. gekommen, um von Al-Halak die langersehnte Botschaft persönlich
und schwarz auf weiß zu erhalten: Der Bund gibt 500.000 Euro für eine Potentialstudie zur Nutzung der
Wasserkraft in Auftrag. Damit wird eine Forderung des FDP-Bundestagsabgeordneten in die Tat umgesetzt.
Bereits im Frühjahr 2022 hatte sich Al-Halak erfolgreich dafür eingesetzt, dass die kleine Wasserkraft weiter
gefördert und als regenerative Energieform anerkannt wird. „Mit der Potentialanalyse folgt jetzt der zweite
Schritt. Endlich können die bestehenden Wasserkraftanlagen zeigen, was in ihnen steckt, welche
Ausbaumöglichkeiten es gibt und welchen Beitrag sie als dezentrale und verlässliche Energiequelle leisten
können. Das ist ein echter Beitrag zur Energiewende“, freut sich der Politiker, der als ehemaliger
Abwassermeister als der Wasserexperte der FDP-Fraktion im Bundestag gilt. Al-Halak und die Vertreter der
Bayerischen Wasserkraftwerke werten die Entscheidung als Signal für die ganze Branche und als Erfolg für den
ländlichen Raum. Dort befinden sich die meisten kleinen Wasserkraftwerke, die seit Jahrzehnten eine wichtige
Energiequelle sind und deren Potential noch längst nicht erschöpft sei. „Die wissenschaftliche Analyse wird uns
zeigen, wo ein sogenanntes Repowering möglich ist“, erklärt Umweltingenieur Christoph Pfeffer, den Al-Halak
von Anfang an als kompetenten Fachberater eingebunden hat. Pfeffer ist sich sicher: „Die Studie wird
wissenschaftliche Daten liefern, die beweisen, dass die kleine Wasserkraft vor allem im süddeutschen Raum
eine wichtige Rolle als Energielieferantin spielt“
. Beide sehen den besonderen Wert der kleinen Wasserkraft
darin, dass keine neuen Anlagen gebaut werden müssen, sondern die bestehenden Kraftwerke entsprechend
ertüchtigt werden können. Zentrale Fragen wie „Was ist vorhanden? Welche Kapazitäten sind für die Zukunft
möglich und vertretbar? Wie verbindet man Wasserkraft und Naturschutz? Welche Inputs gibt es für die
Energie- und Wärmegewinnung?“ sollen im intensiven Austausch mit Vertretern der Bayerischen
Wasserkraftwerke erörtert und beantwortet werden. Diese sind von dem Engagement des 34jährigen Politikers
begeistert und freuen sich über die Unterstützung auf Bundesebene.
Das Repowering eines Wasserkraftwerks, so Pfeffer, sei zwar kostenintensiv, aber danach liefere eine Anlage
wieder hundert Jahre stabil CO2-freie Energie für die Region. „Nur durch ständige Modernisierungen und
Reparaturen kann eine Anlage maximale Leistung erbringen. Wasserkraftanlagen sind 24 Stunden jeden Tag im
Einsatz. Sie sind die zuverlässigste erneuerbare Energie und funktionieren auch in der Nacht und bei Windstille,
im Gegensatz zu PV- und Windkraftanlagen“, ergänzt Klaus Schuster, Aufsichtsratsvorsitzender Landesverband
Bayerischer Wasserkraftwerke eG und Inhaber eines E-Werks bei Spiegelau.
Wasserkraft könne zudem als dezentrale und besonders zuverlässige Notstromversorgung insbesondere für
kritische Infrastrukturen (KRITIS) genutzt werden. Damit sind Organisationen und Einrichtungen gemeint, die
für das staatliche Gemeinwesen wichtig sind. Sollten sie ausfallen, würden enorme Versorgungsengpässe und
erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten. „Der Ukrainekrieg
und andere Konflikte in der Welt haben uns die Unsicherheiten in der Energieversorgung aufgezeigt. Deshalb
ist es ratsam, in Zukunft verstärkt auf die Wasserkraft als älteste, regenerative Energiequelle zu setzen. Sie
sichert uns ein Stück Unabhängigkeit“, betonen MdB Muhanad Al-Halak und Christoph Pfeffer.