Muhanad Al-Halak

Der Blick über den Tellerrand hinaus hat gut getan!

Grafenau/Berlin. „Es war ein besonderes Erlebnis, das politische Berlin aus nächster Nähe kennenzulernen! Wir haben ein intensives und vielfältiges Programm erlebt!“ So fasste eine Teilnehmerin an der Reise in die Bundeshauptstadt ihre Eindrücke zusammen.  Das Presse-und Informationsamt der Bundesregierung hatte die Sonderfahrt vom 31. Juli bis 4. August 2023 für den Grafenauer Abgeordneten Muhanad Al-Halak organisiert. Ehrenamtliche aus dem Wahlkreis kamen diesmal zum Zug, Feuerwehrleute genauso wie eine Übungsleiterin für Kinder- und Jugendturnen oder die Managerin einer Selbsthilfegruppe für Fibromyalgie. Muhanad Al-Halak wollte damit Menschen aus der Region für ihren ehrenamtlichen Einsatz danken: „Ich weiß, wie viel Zeit und Herzblut  Menschen investieren, die sich freiwillig für die Gesellschaft engagieren. Sie tragen damit in den verschiedensten Bereichen  zum Zusammenhalt bei.“

Das Programm dieser Sonderfahrt war vielfältig: In einer ausführlichen Gesprächsrunde berichtete Muhanad Al-Halak von seiner Arbeit in Berlin, schilderte seine Erfahrungen in den vergangenen zwei Jahren, in denen er sich als Abwassermeister vor allem auf Umweltthemen spezialisiert hat. „Wir bräuchten viel mehr solcher Abgeordneter wie Sie. Es gibt zu viele Politiker, die von der Praxis keine Ahnung haben und deshalb dauert alles so lange“, urteilte ein Reiseteilnehmer am Ende einer engagierten Diskussion und bekam für diese Aussage den Beifall der Gruppe.

Neben dem ausführlichen Besuch im Bundestag mit einem Fototermin unter der gläsernen Kuppel des Reichstags standen Besichtigungstouren vor allem durch Ost-Berlin auf dem  Programm. An verschiedenen Stationen wurde den Reiseteilnehmern aus dem Bayerischen Wald anschaulich vermittelt, wie brutal  der Bau der Mauer am 13. August 1961  die Stadt zerschnitten, die Menschen für Jahrzehnte getrennt und Leben zerstört hat. „Dieser unmittelbare Einblick in die Zeitgeschichte hat mich sehr nachdenklich gemacht“, sagte eine Besucherin, als sie das Dokumentationszentrum an der Gedenkstätte Bernauer Straße wieder verließ. Tief beeindruckt war die Gruppe außerdem von einer Führung durch den „Tränenpalast“, wie die frühere Ausreisehalle am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße mitten in Berlin heißt. Hier fanden schmerzliche Abschiede statt, verabschiedeten sich Menschen, ohne zu wissen, ob sie sich jemals wiedersehen würden. Die Ausstellung handelt von Schikanen und menschlichen Schicksalen.

Von persönlichen Schilderungen war auch der Besuch in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk für Berlin, Brandenburg  und Sachsen-Anhalt geprägt. „Nicht nur nehmen, sondern auch geben“ – mit diesem Satz, der auch für die Reiseteilnehmer aus dem Bayerischen Wald steht, begründete Dozent Detlef Hermann sein jahrzehntelanges Engagement für die Einsatzorganisation des Bundes, die zum Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums gehört. Hermann nannte beeindruckende Zahlen: Das THW besteht zu 98 Prozent aus ehrenamtlichen Mitgliedern. Das sind 86 000 Menschen. Hauptamtlich beschäftigt sind 2 000 Leute. „Wir sind ein preiswerter Laden. Sonst wären die Kosten nicht zu stemmen“, betonte Hermann, der zusammen mit einem Kollegen von spektakulären Einsätzen wie im Aquadom in Berlin berichtete, als dort am 16. Dezember 2022 das 16 Meter hohe Aquarium geplatzt war. Großen Wert legt das THW auch auf die Jugendarbeit, veranstaltet Aktionen wie das „Heldencasting“ in Frankfurt an der Oder, um Nachwuchs zu gewinnen. „Wir fischen alle im selben Teich“, sagte Olaf Hermann – eine Feststellung, mit der sich die Besucher aus dem Bayerischen Wald voll identifizieren konnten. Übereinstimmendes Fazit am Ende der Reise: „Der Blick über den Tellerrand hinaus hat uns gut getan.“